About the album
A good paintbox has everything that a painter needs: the three primary colors red, yellow and blue as well as the secondary colors green, orange and violet, which are created as tertiary colors by all kinds of mixing. Additionally, there are the achromatic basic colors of black and white. They can only provide the special moods, thoughts, fantasies and dreams of an artist in combination. Then only a canvas is lacking for a painting.
The fact that Jonas Windscheid uses a guitar instead of brushes is due to his very own approach to color theory. The 33-year-old musician is perhaps one of the most interesting of the young German generation. His paintbox consists of well-known, rather arcane and sometimes never before mixed tones, with which he expresses his varied creativity. Hi band, which consists of a five-member selection of German and Swiss musicians who complement each other perfectly, has the significant name "Paintbox" not without reason. With the Jazz Thing Next Generation series, Windscheid and Co. have now actually found the perfect canvas for their first portrait, with which they want to amaze and enchant the public at large. It is titled "Ven" and includes eight equally remarkable as well as diametrical spots of color or (expressed more correctly) songs that above all represent the declared aim of the Cologne-based guitarist, especially in their combination. "Paintbox unites the contrasts of modern music," Jonas Windscheid emphasizes, and this does not sound overly ambitious without a reason.
To achieve their stated goal, the musicians leave the mainstream of least resistance. They link wayward chord sequences and intricate rhythms with traditional jazz concepts. The five musicians (the other members are Swiss pianist Hans Feigenwinter, saxophonist Andreas Böhlen, bassist Roberto Koch and drummer Silvio Morger) roam harmonic depths and trace mysterious vanishing lines in the horizon. All this results in a new, previously unheard sound, a color that only Paintbox uses to call its own and consequently lifts the band to an exciting and enjoyable experience.
Ein guter Malkasten umfasst alles, was ein Maler braucht. Die drei Primärfarben Rot, Gelb und Blau ebenso wie die Sekundärfarben Grün, Orange und Violett, die sich wie die Tertiärfarben durch Mischungen jeglicher Art ergeben. Dazu kommen noch die so genannten unbunten Grundfarben Schwarz und Weiß. Erst in ihrer Kombination können sie spezielle Stimmungen vermitteln, Gedanken, Fantasien und Träume des Künstlers wiedergeben. Fehlt dann eigentlich nur noch eine Leinwand für das Gemälde.
Dass Jonas Windscheid Gitarre statt Pinsel benutzt, liegt an seiner ureigenen Herangehensweise an die Farbenlehre. Der 33-Jährige ist Musiker, einer der vielleicht interessantesten der jungen deutschen Generation. Sein Malkasten besteht aus bekannten, ziemlich abseitigen, aber manchmal auch noch nie zusammengerührten Klangfarben, mit der er seiner mannigfaltigen Kreativität Ausdruck verleiht. Und seine Formation, die aus einer in jeder Hinsicht perfekt komplementierenden fünfköpfigen Auswahl deutscher und Schweizer Musiker besteht, trägt nicht umsonst den bezeichnenden Namen „Paintbox“. Mit der Jazz Thing Next Generation-Reihe haben Windscheid und Co. nun tatsächlich die ideale Leinwand für ihr erstes Bildnis gefunden, mit dem sie eine breite Öffentlichkeit verblüffen und verzaubern wollen. Es trägt den Titel „Ven“ und beinhaltet acht ebenso bemerkenswerte wie diametrale Farbtupfer – oder besser gesagt: Titel –, die vor allem in ihrer Kombination das erklärte Ziel des in Köln lebenden Gitarristen repräsentieren. „Paintbox vereint die Gegensätze moderner Musik“, betont Jonas Windscheid, und es klingt nicht umsonst überaus ambitioniert.
Um ihr erklärtes Ziel zu erreichen, verlassen die Musiker den Mainstream des geringsten Widerstandes. Sie verknüpfen eigensinnige Akkordfolgen und vertrackte Rhythmen mit traditionellen Jazzkonzepten. Die Fünf um den Schweizer Pianisten Hans Feigenwinter, den Saxofonisten Andreas Böhlen, den Bassisten Roberto Koch und den Schlagzeuger Silvio Morger durchstreifen harmonische Untiefen und ritzen geheimnisvolle Fluchtlinien in den Horizont. All dies ergibt einen neuen, bislang ungehörten Sound; eine Farbe, die bislang nur Paintbox ihr Eigen nennt und die Band deshalb zu einem ebenso spannenden wie genussreichen Erlebnis erhebt.
Einer der prominentesten Fans von Jonas Windscheid malt, pardon . . . , spielt ebenfalls Gitarre und gehörte neben Ulrich Engstfeld zu seinen ersten Lehrern, bevor er in Arnheim, an der Essener Folkwang Hochschule sowie an der Jazzschule Basel studierte. „Es ist eher selten, dass man einen jungen Gitarristen neu in der Szene begrüßen darf und nicht nur von seiner Virtuosität, sondern vielmehr von seiner Reife und seiner lyrischen Aussagekraft berührt wird“, schreibt Philipp van Endert in den Linernotes zu „Ven“. Besonders gefalle ihm, „dass sowohl die Kompositionen von Jonas als auch seine Soli bei aller harmonischen und melodischen Komplexität viel Raum zum Atmen lassen.“ Stücke wie „Lucky“ (van Enderts Lieblingstitel), „Extraball“, „Yasola“ und „Skillshot“ unterstreichen dabei eindrucksvoll, was für eine starke kompositorische Stimme mit Windscheid nun in der Szene auftaucht.
Paintbox formierte sich 2009 in Basel als eine Art Versuchslabor für neugierige Studenten der dortigen Jazzschule. In der aktuellen Besetzung mit Windscheid, Böhlen, Feigenwinter, Koch und Morger stand die Band 2012 im Baseler Jazzclub „birdʼs eye“ erstmals gemeinsam auf der Bühne und verhält sich seither antizyklisch-innovativ, nicht nur musikalisch, sondern auch in punkto Vermarktung. So bringt Jonas Windscheid die Kosten für die Produktion der CD über ein eigenes Crowdfunding-Projekt auf, bei dem er jedem Spender etwas Gutes und vor allem Exklusives als Gegenleistung verspricht. Paintbox gehen ihren Weg – wenn auch ein wenig anders als der große Rest.