About the album
A musical journey to foreign worlds: rediscovered music by Sebastian George, a German composer who rose to become a style-defining figure in Moscow and St. Petersburg at the end of the 18th century. Sebastian George – A lifelong journey In the second half of the 18th century musical life in Moscow was flourishing. Attracted by high wages foreign musicians undertook long and complex journeys to Russia aiming to assimilate, perhaps even to settle there permanently.
These musical travellers found that working in a foreign country presented copious new perspectives giving them inspiring outlets for composition.
Originally from Mainz, Sebastian George was one such kapellmeister / composer who first travelled to Moscow in about 1766. In the early 1770s, as kapellmeister he started to form connections with Moscow University and the courts of the Sheremetevs and Razumovskys and, on settling in Russia, soon established himself as an entrepreneur, running a music shop in St. Petersburg from 1776–79 that sold scores, various musical instruments and, perhaps less predictably... wine!
Eine musikalische Reise in unbekannte Welten:
wiederentdeckte Werke des Mainzer Komponisten Sebastian George,
der im Moskau und St. Petersburg des ausgehenden 18. Jahrhunderts
zur stilbildenden Größe avancierte.
Sebastian George – Eine lebenslange Reise
Die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts war eine Zeit der rasanten Entwicklung
des Musiklebens in Moskau. Angezogen von guten Gehältern unternahmen
ausländische Musiker lange und schwierige Reisen, um Jahre in Russland
zu verbringen oder ganz dort zu bleiben. Die Arbeit in einem fernen Land
gab neue Perspektiven und kreative Impulse beim Komponieren. Einer dieser
Kapellmeister/Komponisten, der ca. 1766 in Moskau auftrat, war der um 1740 in
Mainz geborene Sebastian George. In den frühen 1770er Jahren verbanden ihn
seine Aufgaben als Kapellmeister mit der Moskauer Universität und den Privatkapellen
der Scheremetjews und Rasumowskis. Von 1776 bis 1779 unterhielt
er in St. Petersburg als Kaufmann ein Geschäft, das Noten, Musikinstrumente
und andere Waren, z.B. Wein, importierte. Nach seiner Rückkehr nach Moskau
begann George eine Zusammenarbeit mit dem berühmten Petrowski-Theater,
wo 1780 seine einzige Oper aufgeführt wurde. 1782-1783 organisierte er mehrere
große Vokal- und Instrumentalkonzerte. 1783 verließ die Familie George
Russland; der genaue Weg ihrer Reise ist nicht bekannt, aber 1790 war die
Tochter des Komponisten in Karlsruhe und erlernte dort das Spiel auf der Glasharmonika
bei Kapellmeister Schmittbaur. Als George Anfang der 90er Jahre
nach Moskau zurückkehrte, veröffentlichten er und seine musikalisch begabten
Kinder ihre eigenen Kompositionen und lehrten die Kunst des Klavierspiels.
Leider geriet seine Arbeit im 19. Jahrhundert völlig in Vergessenheit; in
den ersten Studien zur russischen Musik des 18. Jahrhunderts wurde George
nur am Rande erwähnt. Da seine Musik den Forschern unbekannt war, zählte
man ihn zu jenen Fremden, die man abschätzig als „eine ganze Generation
ausländischer Komponisten, die nach Russland kamen, um Arbeit zu suchen“
bezeichnete. Diese Einschätzung konnte sich erst ändern, als die Leiterin der
Musikabteilung der Wernadski-Nationalbibliothek der Ukraine in Kiew, Larissa
Ivtschenko, eine wissenschaftliche Veröffentlichung des Katalogs der Sammlung
des Grafen A. Rasumowski durchführte. Die Entdeckung von Manuskripten
von Georges Orchester- und Kammermusikwerken gab den Impuls für ihre
Aufführung, und die Qualität der George Musik übertraf alle Erwartungen.