Ukrainian pianist Vitalii Kyianytsia knows how to convince on his debut album "Last Day of Spring" with an almost perfect touch. With seven of his own compositions, the pianist composed the lion's share of the repertoire, drummer Mathias Ruppnig contributed the fast-paced "Stranger Than Fiction" and the number with the mysterious title "S.O.M. & D.I.D." comes from bassist Johannes Fink.
Vitalii Kyianytsia comes from Kiev and learned the piano from the bottom up. "I started playing the piano at the age of six and then had a classical education," he said. "At the age of seventeen, I started to become interested in jazz. In the beginning, I particularly liked Oscar Peterson, Bill Evans and Duke Ellington, later also Chick Corea and Herbie Hancock. I then studied jazz in Kiev, but later also classical composition. This experience was important to me, and my final graduation examination was a piano concerto with an orchestra."
However, the path to becoming a jazz pianist was a long one; Kyianytsia initially gained experience in the field of New Music after graduating. "In 2017, I received an invitation from Ensemble Modern in Frankfurt, where I played for a year and then studied New Music in Stuttgart for another year," he described his journey to Germany. Kyianytsia lives in Berlin today. "I also went to Berlin for New Music. The Ensemble LUX:NM invited me, but my interest in jazz slowly came to the fore again, because there are so many great musicians there."
He developed a very special rapport with the bassist Johannes Fink and the drummer Mathias Ruppnig. Fink is omnipresent in the Berlin scene and has already played with musicians such as Alexander von Schlippenbach, Kurt Rosenwinkel, the Kühn brothers Rolf and Joachim and Aki Takase. "Johannes plays a very special instrument, a five-string cello bass that has a very special timbre," Kyianytsia emphasized. "He is a virtuoso and flexible, and we fit together very well. We think very similarly."

Mathias Ruppnig is Austrian, but has also been an integral part of the Berlin scene for years and can be heard, for example, in the band Scopes, the Tobias Meinhart Quartet and the Daniel Weltlinger Quartet. "Mathias can play extremely evenly, but he always comes up with very special ideas," Kyianytsia stated enthusiastically about his drummer. "My music is not easy, but he plays along securely and you don't have to explain anything to him. I already had the feeling that we were a band at our first rehearsal.”

The balance between freedom and structure is kept in equilibrium brilliantly in this trio, and the pieces that Kyianytsia composed for his band – during the second lockdown he had a lot of time and consequently sometimes two pieces were composed on one day – impress with their harmonic sophistication and their opulent melodies. At the end, the trio plays a virtuoso "Spring Sprint", which leaves you almost breathless.
"The title in fact has a meaning," Kyianytsia grinned. "During the lockdown, I went jogging almost every day and so the piece has a concrete relationship to my life. I think you can feel how someone runs."
The only composition by someone else on the album is one of the famous “Gnossiennes” from the pen of the French composer Erik Satie. "Satie is one of my favorite composers," Kyianytsia confessed. “This piece is very well known, but that wasn't the only reason I wanted to work with it. I chose a 7/8 bar, but the original piece has a rather unconventional structure. I wanted to push the rhythmic structure to its limits, and there is even an improvised part in the middle.”

Mit einem nahezu perfekten Anschlag weiß der ukrainische Pianist Vitalii Kyianytsia auf seinem Debüt-Album „Last Day of Spring“ zu überzeugen. Mit sieben eigenen Kompositionen stellt der Pianist den Löwenanteil des Repertoires, Schlagzeuger Mathias Ruppnig hat das rasante „Stranger Than Fiction“ beigesteuert und von Bassist Johannes Fink stammt die Nummer mit dem geheimnisvollen Titel „S.O.M. & D.I.D.“.

Vitalii Kyianytsia stammt aus Kiew und hat das Klavier von der Pike auf gelernt. „Ich habe mit sechs Jahren angefangen, Klavier zu spielen und dann eine klassische Ausbildung durchlaufen“, erzählt er. „Mit siebzehn Jahren begann ich mich für Jazz zu interessieren, am Anfang gefielen mir besonders Oscar Peterson, Bill Evans und Duke Ellington, später auch Chick Corea und Herbie Hancock. In Kiew habe ich dann Jazz studiert, später aber auch klassische Komposition. Diese Erfahrung war mir wichtig, meinen Abschluss habe ich mit einem Klavierkonzert mit Orchester gemacht.“

Der Weg zum Jazzpianisten war dennoch lang, zunächst hat Kyianytsia nach seinem Abschluss Erfahrungen im Bereich der Neuen Musik gesammelt. „2017 erhielt ich eine Einladung vom Ensemble Modern aus Frankfurt, dort habe ich ein Jahr lang gespielt und dann noch ein Jahr in Stuttgart Neue Musik studiert“, schildert er seinen Weg nach Deutschland. Heute lebt Kyianytsia in Berlin. „Nach Berlin bin ich auch wegen der Neuen Musik gegangen, das Ensemble LUX:NM hat mich eingeladen, aber so langsam hat sich mein Interesse für Jazz wieder in den Vordergrund geschoben, weil es hier so viele tolle Musiker gibt.“

Mit dem Bassisten Johannes Fink und dem Schlagzeuger Mathias Ruppnig ergab sich dann ein ganz besonderer Rapport. Fink ist in der Berliner Szene allgegenwärtig und hat schon mit Musikern wie Alexander von Schlippenbach, Kurt Rosenwinkel, den Kühn-Brüdern Rolf und Joachim und Aki Takase gespielt. „Johannes spielt ein ganz besonderes Instrument, einen fünfsaitigen Cello-Bass, der eine ganz spezielle Klangfarbe hat“, betont Kyianytsia. „Er ist sehr virtuos und flexibel und wir passen sehr gut zusammen. Wir denken ganz ähnlich.“

Mathias Ruppnig ist Österreicher, gehört aber auch schon seit Jahren zum festen Bestandteil der Berliner Szene und ist beispielweise in der Band Scopes, beim Tobias Meinhart Quartet und beim Daniel Weltlinger Quartett zu hören. „Mathias kann extrem gleichmäßig spielen, er lässt sich aber auch immer wieder ganz besondere Dinge einfallen“, schwärmt Kyianytsia von seinem Schlagzeuger. „Meine Musik ist nicht einfach, aber er bewegt sich ganz sicher und man muss ihm nichts erklären. Schon bei unserer ersten Probe hatte ich das Gefühl, dass wir eine Band sind.“

Die Balance zwischen Freiheit und Struktur ist bei diesem Trio glänzend austariert und die Stücke, die Kyianytsia für seine Band geschrieben hat - während des zweiten Lockdowns hatte er viel Zeit und so entstanden manchmal zwei Stücke an einem Tag -, beeindrucken mit ihrer harmonischen Raffinesse und ihrer opulenten Melodieseligkeit. Am Schluss legt das Trio einen virtuosen „Spring Sprint“ hin, der einen fast etwas atemlos zurücklässt.

„Der Titel hat schon seine Bedeutung“, schmunzelt Kyianytsia. „Während des Lockdowns bin ich fast jeden Tag joggen gegangen und so hat das Stück eine konkrete Beziehung zu meinem Leben. Ich finde, man kann spüren, wie jemand rennt.“

Einzige Fremdkomposition des Albums ist eine der berühmten „Gnossiennes“, die der französische Komponist Erik Satie geschrieben hat. „Satie ist einer meiner Lieblingskomponisten“, beichtet Kyianytsia. „Dieses Stück ist sehr bekannt, aber das war nicht der einzige Grund, warum ich es bearbeiten wollte. Ich habe mich für einen 7/8-Takt entschieden, aber das Stück hat schon im Original eine ziemlich unkonventionelle Struktur. Ich wollte die rhythmische Struktur an ihre Grenzen bringen, in der Mitte gibt es sogar einen improvisierten Teil.“