About the album
Courage – this is something you can't attribute to all young pianists offhand. Simon Below has it, although you can’t recognize it in him at first glance. His courage is expressed in him willingness to address his career anti-cyclically in many ways. This means: Not a piano trio as 98 percent of his co-musicians seem to prefer and who consequently almost bang their fingers with the piano lid even before anything gets started. The fact that the 22-year-old instead selects a somewhat rarer band lineup, but which is deep in jazz tradition, has something lovely in times in which almost everyone wants to reinvent the wheel and break out of the framework that has been passed down.
“We have received a lot of encouragement, because we sound very individual specifically with piano, bass, drums and saxophone,” Below said. “Why should you just throw out something good only to please?” Good question! For him, it is primarily a question of expression, a lively narrative structure, striking melodies that carry both the groove and the improvisations as well as the intuitive architecture of a musical vision. Wailing Winds Story, the 73th edition of the Jazz thing Next Generation series, understands how to implement all these requirements in an amazingly direct way into an impressive statement.
Eight songs, music as if from a molded cast and an inspiration source that only ends for Simon Below at the end of the composition process: "I love the sea, this very special mood with the cloudy sky and the slightly chilly, but never unpleasant temperatures. In addition, the whisper of the wind and the play of the waves have their very own sound. You can hear them.” The proximity to the water has always played an elementary role for the students at the Cologne University of Music (HfMT). Born in Xanten where he started playing piano at an early age and first came into contact with jazz when he was twelve years via his teacher Tae-sung Chung at the Dom-Musikschule Xanten, he moved about 100 kilometers down the Rhine in 2014. Below has studied there under Professor Hendrik Soll and Hubert Nuss since then. "My teachers encourage me consciously to copy someone such as my great models Keith Jarrett and Bill Evans. They say: Because everyone has different prerequisites, something very individual results in the end anyway. And I think they're right.”
For the judges of “Jugend Jazzt NRW”, this must have been so convincing that Simon won first prize three times. In 2017, he also won the "Steinway Förderpreis NRW” (Steinway Sponsorship of North-Rhine Westphalia) and the “Werner Richard-Carl Dörken-Stipendium” (Scholarship) together with his quartet from the HfMT with band members Fabian Dudek (alto and soprano saxophone), Yannik Tiemann (bass) and Jan Philipp (drums). It had taken a long time to find this special mix, Below admitted. “Because playing music is like holding a conversation. If you have nothing to say, it won't work.”
The fact that Simon Below took the path to the piano could prove to be a veritable stroke of luck for the German jazz scene. Although the young man once also had the chance to realize his calling as a drummer. Young Simon build a drumset from bongos and the stand of a globe and played drum beats on it “because I above all love rhythm.” He then decided in favor of the piano, mainly due to his excessive longing for melodies. Despite the countless training lessons and all the hurdles and prejudices, it was the right decision. And very courageous!
Mut – das ist etwas, was man nicht allen jungen Pianisten auf Anhieb zusprechen kann. Simon Below hat ihn, obwohl er keineswegs auf Anhieb erkennbar ist. Sein Mut drückt sich darin aus, seine Karriere in vielerlei Hinsicht antizyklisch anzugehen. Das bedeutet: Kein Pianotrio, wie dies gefühlt 98 Prozent seiner Kolleginnen und Kollegen tun und sich damit schon fast wieder selbst den Klavierdeckel auf die Finger hauen, noch bevor alles überhaupt angefangen hat. Dass der 22-Jährige zum Einstand stattdessen mit dem Quartett eine etwas seltenere, aber tief in der Jazztradition verankerte Besetzungsform wählt, hat etwas liebenswürdig Trotziges in Zeiten, da nahezu jeder das Rad neu erfinden und aus dem überlieferten Rahmen springen will. „Wir haben sehr viel Zuspruch bekommen, dass wir gerade mit Piano, Bass, Schlagzeug und Saxofon sehr individuell klingen“, erzählt Below. „Warum soll man etwas Gutes einfach über den Haufen werfen, nur um aufzufallen?“ Gute Frage. In erster Linie geht es für ihn vor allem um Ausdruck, eine lebendige Erzählstruktur, markante Melodien, die sowohl den Groove wie auch die Improvisationen tragen, sowie die intuitive Architektur einer musikalischen Vision. „Wailing Winds Story“, die 73. Auflage der Jazz thing Next Generation Reihe, versteht es, all diese Vorgaben auf verblüffend unmittelbare Weise in ein beeindruckendes Statement umzusetzen. Acht Titel, Musik wie aus einem Guss und eine Inspirationsquelle, die sich für Simon Below erst nach Ende des Kompositionsprozesses herausschälte: „Ich liebe das Meer, diese ganz besondere Stimmung mit dem wolkenverhangenen Himmel und den leicht kühlen, aber nie unangenehmen Temperaturen. Außerdem haben das Säuseln des Windes und das Spiel der Wellen einen völlig eigenen Sound. Man kann ihn hören.“ Die Nähe zum Wasser spielte für den Studenten an der Hochschule für Musik und Tanz (HfMT) in Köln schon immer eine elementare Rolle. Geboren in Xanten, wo er früh am Klavier saß und im Alter von zwölf Jahren bei Tae-Sung Chung an der Dom-Musikschule zum ersten Mal mit Jazz in Berührung kam, zog es ihn 2014 rund 100 Kilometer Rhein abwärts. Dort studiert Below seither bei Professor Hendrik Soll und Hubert Nuss. „Meine Dozenten ermutigen mich, ganz bewusst jemanden zu kopieren wie etwa meine großen Vorbilder Keith Jarrett und Bill Evans. Sie sagen: Weil jeder andere Voraussetzungen mitbringt, kommt am Schluss sowieso etwas ganz Eigenes heraus. Und ich denke, sie haben Recht damit.“ Für die Juroren von „Jugend Jazzt NRW“ musst dies so überzeugend gewesen sein, dass Simon gleich drei Mal den ersten Preis gewann. 2017 holte er sich außerdem den „Steinway Förderpreis NRW“ und zusammen mit seinem seit 2016 bestehenden Quartett aus Kommilitonen von der HfMT wie Fabian Dudek (Alt- und Sopransaxofon), Yannik Tiemann (Bass) und Jan Philipp (Drums) im vergangenen Jahr das „Werner Richard-Carl Dörken-Stipendium“. Es habe eine Zeitlang gedauert, diese besondere Mischung zu finden, gesteht Below. „Denn Musik machen ist wie eine Unterhaltung zu führen. Wenn man sich nichts zu sagen hat, dann klappt es auch nicht.“ Dass Simon Below den Weg zum Klavier eingeschlagen hat, könnte sich in absehbarer Zeit als veritabler Glücksfall für die deutsche Jazzszene erweisen. Dabei hätte sich der junge Mann einst auch als Schlagzeuger verwirklichen können. Aus Bongos und den Ständern eines Globus hatte sich der kleine Simon ein Drumset gebaut und nach Herzenslust darauf herumgetrommelt, „weil ich Rhythmus über alles liebe“. Dass er sich dann doch für das Piano entschied, lag vor allem an seiner überbordenden Sehnsucht nach Melodien. Trotz der zahllosen Übungsstunden sowie all der Hürden und Vorurteile die richtige Entscheidung. Und ganz schön mutig!