ELIAS DAVID MONCADO ; VIOLIN SONATAS HINDEMITH POULENC BARTOK

For your debut album, what motivated you to choose a rather difficult program with works by Hindemith, Bartók, and Poulenc? Are they currently your favorite composers? Have you performed these works often in recitals? As an artist, I find it fascinating to observe how composers reacted to current affairs: whenever they had to deal with a totalitarian regime, persecution, resistance, or exile.

Each of these three composers dealt in some special way with psychological stress and anxiety in their lives. In the Poulenc sonata I find a concealed passion, harsh brutality, and overwhelming pain. The Hindemith sonata contrasts and juxtaposes sombre, dancelike, and heroic elements. The timbres in the Bartók are incredibly elaborate, and a general mood of suffering imbues the entire work.

What makes works of the early 20th century so interesting for a young violinist such as yourself? Do you find them easier or more difficult than music from the 18th or 19th centuries?

For me, the 20th century is one of the most thrilling and drastic periods in history: this is reflected in the music. Composers took greater risks and experimented with a number of new playing techniques. I would find it hard to say which periods I generally find easier or more difficult. Each style has its own particular challenges; still, I generally manage to develop a good rapport with all the pieces I work on. Works of the 18th and 19th centuries are evidently more often performed and recorded than those of the 20th.

The great number of “benchmark recordings” of works of the 18th and 19th centuries means that you tend to be compared with those interpretations and placed under greater scrutiny. Certain personal approaches adopted by famous artists have become widespread. In works of the 20th century, however, I feel a much greater artistic freedom. (excerpt from the booklet interview)

ELIAS DAVID MONCADO ; GEIGENSONATEN HINDEMITH POULENC BARTOK

Was hat Sie dazu bewogen, für Ihr Debütalbum ein eher schwieriges Programm mit Werken von Hindemith, Bartók und Poulenc zu wählen? Sind das derzeit Ihre Lieblingskomponisten? Haben Sie diese Werke schon oft in Konzerten aufgeführt? Als Künstlerin finde ich es faszinierend zu beobachten, wie Komponisten auf das Zeitgeschehen reagierten: immer dann, wenn sie sich mit einem totalitären Regime, Verfolgung, Widerstand oder Exil auseinandersetzen mussten.

Jeder dieser drei Komponisten hat sich auf besondere Weise mit psychischem Stress und Ängsten in seinem Leben auseinandergesetzt. In der Poulenc-Sonate finde ich eine verborgene Leidenschaft, harte Brutalität und überwältigenden Schmerz. Die Hindemith-Sonate kontrastiert und stellt düstere, tänzerische und heroische Elemente nebeneinander. Die Klangfarben in der Bartók-Sonate sind unglaublich raffiniert, und eine allgemeine Leidensstimmung durchdringt das gesamte Werk.

Was macht die Werke des frühen 20. Jahrhunderts für eine junge Geigerin wie Sie so interessant? Fallen sie Ihnen leichter oder schwerer als Musik aus dem 18. oder 19. Jahrhundert?

Das 20. Jahrhundert ist für mich eine der spannendsten und einschneidendsten Epochen der Geschichte: Das spiegelt sich in der Musik wider. Die Komponisten gingen größere Risiken ein und experimentierten mit einer Reihe neuer Spieltechniken. Es fällt mir schwer zu sagen, welche Epochen ich generell als leichter oder schwieriger empfinde. Jeder Stil hat seine eigenen Herausforderungen; dennoch gelingt es mir im Allgemeinen, ein gutes Verhältnis zu allen Stücken zu entwickeln, an denen ich arbeite. Die Werke des 18. und 19. Jahrhunderts werden offensichtlich häufiger aufgeführt und aufgenommen als die des 20.

Die große Anzahl von "Referenzaufnahmen" von Werken des 18. und 19. Jahrhunderts führt dazu, dass man mit diesen Interpretationen verglichen und einer genaueren Prüfung unterzogen wird. Bestimmte persönliche Herangehensweisen berühmter Künstler haben sich durchgesetzt. Bei den Werken des 20. Jahrhunderts hingegen spüre ich eine viel größere künstlerische Freiheit. (Auszug aus dem Interview im Booklet)