About the album
The CD of Louis Sclavis is the eleventh publication in the “European Jazz Legends” series. We from Intuition Records are very proud of this and would like to thank all partners and especially the musicians – and hope that you enjoy this series.
„We must not complain, we must fight“, is a motto Louis Sclavis repeats almost like a mantra. The 64 year-old from Lyon likes the process this triggers. The son of a photographer, whose own photographs have been shown in exhibitions and adorn the covers of his newer studio CDs, began playing the clarinet at ten. His inspiration back then was the music of Sidney Bechet, France’s biggest Jazz star at the time. From there he went on to the conservatory, where at sixteen he saw a concert by the Workshop d’Lyon and immediately began playing their sophisticated style of Free Jazz. „You could say that I experienced a very fast transition from New Orleans Jazz and the music of Duke Ellington, which I also liked back then and still like a lot, to Free Jazz“, he laughingly admits. „I only found out later what happened in Jazz musically in between.“ True to his fighting spirit, Sclavis soon engaged himself in the French – and European – Jazz scene with a vigour to match his extraordinary talent, winning the Prix Django Reinhardt in 1988 already and recording many ground breaking albums, such as „Carnet des Routes“, inspired by a tour of Western and central Africa with Henri Texier and Aldo Romano.
The concert documented on this CD opened the WDR 3 Jazzfest at the Theater Gütersloh on February 2, 2017, which also happened to be Louis Sclavis’ 64th birthday. As a present to himself and to his audience, he presented a new quartet that evening, with Sylvain Rifflet, who more than stepped up to the plate as the second reed-voice on saxophone, the excellent Christophe Lavergne on drums and Sarah Murcia on bass. Sclavis adores this eclectic group and explains that especially Sarah Murcia, best known in France for accompanying chansonnier George Moustaki or writing the score to a successful movie about Serge Gainsbourg, brings a different flair and freshness to the music. „I like drummers and bassplayers, but they just did not appear on any of my last albums“, he says. „So I was very happy to be playing with a real „Jazz rhythm section“ again in Gütersloh.“
Unter Jazzfreunden kann man herrlich darüber streiten, ob „Europäischer Jazz“ ein nützlicher Gegenentwurf zur amerikanischen Tradition ist, eine originelle Ergänzung dazu oder „auf dem Markt weniger wert als amerikanischer“, wie es in einem Wikipedia-Forum nachzulesen ist. Außer Zweifel steht allerdings, dass es auch diesseits des Atlantiks begnadete Musiker gab und gibt, die den Jazz seit Jahrzehnten geprägt und geformt haben. Dabei haben sie ganz eigene Spielweisen entwickelt, indem sie europäische Musiktraditionen mit den amerikanischen Einflüssen zusammenbrachten. Diesen Pionieren des europäischen Jazz eine Bühne zu geben, das war die Idee zur Artikelserie „European Jazz Legends“, die im Magazin Jazz thing in seiner 100. Ausgabe im September 2013 startete – und die inzwischen auf mittlerweile 20 Folgen zurückblickt. Aus der symbolischen Bühne ist nun eine tatsächliche geworden – und sie steht in Gütersloh, mitten in Europa. Begleitend zu jeder Ausgabe des fünfmal jährlich erscheinenden Heftes findet in Kooperation mit unserem Label Intuition, der Stadt Gütersloh und WDR 3 ein eigens für diesen Anlass konzipiertes Konzert mit einem aktuellen Protagonisten der Serie statt, moderiert von Götz Bühler. Das Konzert inklusive Gesprächsrunde mit Götz Bühler wird aufgenommen und vom WDR 3 zeitversetzt gesendet; die musikalischen Highlights des Konzertes werden auf einer CD veröffentlicht.
Für jedes Jahr bis Ende 2017 sind also fünf Konzerte und fünf CDs zur Serie „European Jazz Legends“ geplant, am Ende wird ein Buch entstehen, für das die Artikel aus dem Magazin überarbeitet und ergänzt werden, u.a. um Eindrücke aus den Konzerten und Gesprächsrunden. Die CD von Louis Sclavis ist bereits die elfte Veröffentlichung der „European Jazz Legends“-Reihe. Wir von Intuition sind stolz darauf, unseren Beitrag leisten zu können und danken allen Partnern und insbesondere den Musikern – und hoffen, dass sie den Hörern, die nicht live dabei sein konnten, Freude bereitet. Und denen, die im Publikum saßen, eine schöne Erinnerung darstellt.
„Wir sollten uns nicht beklagen, sondern wir müssen kämpfen!“ ist ein Motto Louis Sclavis´, das er fast wie ein Mantra immer wiederholt. Der 64jährige aus Lyon, Frankreich, liebt die Wirkung dieses Mantras. Der Sohn eines Fotografen – der selbst schon zahlreiche Ausstellungen als Fotograf bestritt und dessen Bilder auch schon seine CD-Cover zierten – begann bereits mit 10 Jahren Klarinette zu spielen. Damals war er inspiriert von der Musik Sidney Bechets, seinerzeit Frankreichs bekanntester Jazzmusiker. Im Alter von 16 Jahren – er war schon im Konservatorium – sah er ein Konzert der Band „Free Jazz Workshop“, die sich später in „Le Workshop de Lyon“ umbenannte, und begann sofort ihren anspruchsvollen Stil zu spielen. Später wurde er sogar für 8 Jahre Mitglied der Band. “Man kann schon sagen, dass ich einen sehr schnellen und radikalen Wechsel vom New Orleans Jazz und der Musik Duke Ellingtons, die ich damals liebte und immer noch liebe, hin zum Free Jazz machte“, gibt Sclavis lachend zu, „ich habe erst später gemerkt, was in der Jazzgeschichte dazwischen alles passierte.“ Schon früh mit dem bereits genannten Kampfgeist ausgestattet, engagierte sich Sclavis bald in der französischen und europäischen Jazzszene, mit all seiner Willenskraft und mit seinem Talent. Schon 1988 gewann der den „Prix Django Reinhardt“ und nahm mehrere Alben auf, die weltweit Beachtung fanden – so „Carnet des Routes“ mit Henri Texier und Aldo Romano. Inspiriert war es von einer Tour durch West- und Zentralafrika mit diesen beiden Musikern.
Das Konzert, das auf dieser CD dokumentiert ist, eröffnete das WDR 3 Jazzfest am Theater Gütersloh am 2. Februar 2017 – und dieser Tag war gleichzeitig der 64. Geburtstag von Louis Sclavis! Als Geschenk an sich selbst und an das Publikum präsentierte er an diesem Abend ein brandneues Quartett, mit Sylvain Rifflet, der die Herausforderung, als zweiter Holzbläser am Saxophon zu spielen, locker meisterte. Dazu der exzellente und kreative Christophe Lavergne am Schlagzeug sowie Sarah Murcia am Bass. Sclavis ist begeistert von dieser vielseitigen neuen Band und erläutert, dass speziell Sarah Murcia – sehr bekannt in Frankreich für ihre Arbeit mit George Moustaki und auch für ihre Musik für einen sehr erfolgreichen Film über Serge Gainsbourg – der Musik eine besondere Frische und Ausdruckskraft verleiht. „Ich liebe Schlagzeuger und Bassisten”, sagt Sclavis, “und ich war so froh, dass ich endlich wieder einmal mit einer ‘richtigen Jazz Rhythm Section’ spielen konnte in Gütersloh.”
Press
A powerful sound, that still resonates for minutes in your head after listening to this wonderful CD.
Jazzenzo, 06-7-2017
An outstanding part of this fantastic series of WDR / Stadt Gütersloh / Jazzthing and Intuition, an absolute must.
Rootstime, 18-6-2017
"Loin Dans Les Terres" removed sight of the roots looking for contemporary Jazz, uncomplicated, but also no "Free Jazz". ... we hope to see him again soon on stage!
Jazzhalo, 31-5-2017