About the album
Among jazz fans, you can have a lot of fun arguing whether “European Jazz” is a useful counterpoint to the American tradition, an original supplement thereto or “is worth less than American jazz on the market” as it can be read in a Wikipedia forum. There is no doubt that there have been and are gifted musicians this side of the Atlantic, who have molded and formed jazz for decades. They have developed very unique playing styles by merging European music traditions with American influences. To give these pioneers of European jazz a stage was the idea for the series of articles “European Jazz Legends,” which has been launched in the magazine Jazz thing on their 100th issue in September 2013. Accompanying each edition of the magazine a concert is planned especially for the occasion is organized and the highlights recorded and released. The multi-instrumentalist from Bayonne, who had turned eighty just a few days before the interview, masters various clarinets and
“Nur weil ich Brahms spiele, heißt das noch lange nicht, dass ich Charlie Parker vergessen habe”, sagte Michel Portal während seines Interviews für das Porträt in Jazz thing in Paris. Es wurde im Rahmen der Reihe „European Jazz Legends“ im Winter 2015 geführt. Als „stolzer Eurojazzer“ (New York Times) und „ein Solitär des experimentellen Jazz“ (Die Zeit) ist Michel Portal durchaus in vielen musikalischen Welten beheimatet, und er fühlt sich in allen wohl. Der Multiinstrumentalist aus Bayonne (F) wurde wenige Tage vor dem Interview 80 Jahre alt. Er beherrscht verschiedene Klarinetten und Saxophone sowie das Bandoneon, auch als Komponist ist er sehr angesehen. Seine Weisheit, sein Witz, seine jugendliche Energie und seine Neugier, die er in seine erstaunlichen Improvisationen einbringt, sind nur einige der Zutaten, die zu seiner erfolgreichen und immer noch andauernden Karriere beitrugen. Er war einer der Akteure, die die Entwicklung des Free Jazz in den 60er Jahren in Frankreich befeuerten, mit Vinko Globokar begründete er die Gruppe „New Phonic Art“, um Kollektiv-Improvisation und „instant composing“ weiter zu entwickeln. Nach einer erfolgreichen Zusammenarbeit mit John Surman im Jahre 1970 gründete Portal im Folgejahr die langlebige Formation „Michel Portal Unit“, die amerikanischen und europäischen Musikern eine gemeinsame Plattform für freie Improvisationen bot. Mitte der 70er Jahre begann er, Filmmusik zu komponieren und nahm später sogar ein Album mit dem Titel „Musiques de Cinémas“ auf. In den folgende Jahrzehnten baute Portal seine internationale Reputation in verschiedenen Bands, bei Konzerten und Aufnahmen weiter aus, spielte oft mit Pierre Favre, Dave Liebman, Martial Solal, Mino Cinelu und Jack DeJohnette, sowie mit Musikern aus Minneapolis, MN, USA.
Michel Portal´s Improvisationen mit dem amerikanischen Pianisten Richie Beirach wurden für diese CD am 5. März 2016 live im Theater Gütersloh aufgenommen – und es war tatsächlich das allererste Mal, dass die beiden Musiker zusammen spielten! Diese Stücke sind, zusammen mit den Aufnahmen mit der WDR Bigband, erneut ein Beleg für die Universalität der musikalischen Sprache „Jazz“ und die faszinierende und ansteckende Lebendigkeit der Improvisation. „Ich liebe es, vor Publikum zu spielen“, sagte Portal, „es ist wie eine Metamorphose. Ich fühle mich richtig schlecht, wenn ich zwei Wochen lang nicht auftreten konnte. Aber nach einem Konzert fühle ich mich immer, als hätte ich eine Tonne Aspirin geschluckt.“
Press
Portal always keeps his sublime tone
Jazzflits, 06-2-2017
''A nice addition to the already impressive discography from Portal.''
Jazzenzo, 27-12-2016
"Just like the other albums from the series gold, an absolute recommendation."
Rootstime, 15-11-2016